Wenn es eine Anti-Bestseller-Liste der Bücher gäbe, würde dieses Buch einen der ersten drei Plätze belegen. Die Werbungslawine in Kombination mit den Schlüsselwörtern „Sex“, „Tabu“ und „Skandal“, die Unmenge von Rezensionen und der Mangel an irgeneinem sinnvollen Produkt – all das ist an und für sich ein Erfolg. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass bereits zwei Monate nach der Weltpremiere des geschmacklosen und „vielversprechenden“ Films die Verschwörungstheorien um den Titel weiterhin im Raum kursieren.
Entweder ist der Ausgangstext des Buchs „Fifty Shades of Grey“ so inhaltsleer und sich wiederholend oder für sein Entstehen gibt es eine andere Erklärung?
Ein von einem IT Spezialisten entwickelter Textgenerator kreiert zufällige Prosaabschnitte, die mit Teilen der Trillogie von E.L.James erschreckend identisch sind. Das Ziel des Softwareentwickler ist zu beweisen, dass das Buch so inhaltslos geschrieben ist, dass jeder Computer hätte es generieren können.
Wie funkzioniert das? Die Maschine bearbeitet grammatikalisch die Datei und bricht sie auf eine Liste lexikaler Regeln herunter, indem sie für jeden Satzteil passende Wörter beliebig auswählt. Kling einfach, aber der Softwareentwickler muss zuerst die grammatikalische Datei erstellen. Danach wird die für die Maschine notwendige Informazion ergänzt, damit der Text wie die „Shades“ und nicht wie Dalai Lama klingt.
Das Programm basiert auf dem weitverbreiteten Anwendung Data Engine – ein System zur Generierung von zufälligen Texten. 1966 entwickelte Andrew C. Bulhak von der Universität Monash das Computerprogramm Postmodernism Generator, das automatisch Immitationen postmoderner Texte produziert.
Wahr oder nicht wahr – das Ergebnis liegt vor – das Buch gewinnt weiterhin an Bekanntheit und solche Texte fördern nur seine unverdiente Popularität. Deshalb sollen wir damit Schluß machen.